Das Harifax wurde etwa 1993 in der Fa. Hari entwickelt. Die Weiterentwicklung und der Vertrieb wurde von E. Thiem (DF5FJ) übernommen.
Die Geräte wurden als Bausatz oder als fertiges Gerät mit Gehäuse (Isel) vertrieben.
Ein Mikrocontroller der 8051 Familie übernimmt hier die gesamte Dekodierung.
Die Übertragung der dekodierten Daten erfolgt über RS232 an einen PC.
Alle Harifax Versionen beherrschen verschiedene Betriebsarten und Dekodiermodi.
Die jeweilige Betriebsart wird dem Konverter per serieller Schnittstelle mitgeteilt, kann aber auch per Schalter direkt am Gerät eingestellt werden.
An sich wird nur ein ASCII Zeichen als Steuerbyte zum Dekoder geschickt und dieser stellt dann die Betriebsart ein.
Ab HF3 wird die Betriebsart über LEDs signalisiert.
Folgende Modi sind verfügbar:
Hex | ASCII | Modulation | Hub |
---|---|---|---|
41h | A | FM | 150 Hz |
42h | B | FM | 200 Hz |
43h | C | FM | 300 Hz |
44h | D | FM | 350 Hz |
45h | E | FM | 400 Hz |
46h | F | FM | 500 Hz |
47h | G | FM | 600 Hz |
48h | H | FM | 700 Hz |
49h | I | FM | 800 Hz |
4Ah | J | AM | |
4Bh | K | SSTV | 400 Hz |
Als Dekodiersoftware kann JVFax, JVComm32, MScan und Hamcomm genutzt werden.
Um RTTY mit Hamcomm zu dekodieren müssen alle vier HF Varianten modifiziert werden.
Um MSCAN (Windows) und JVComm32 (Windows) nutzen zu können müssen die HF1-3 umgebaut werden.
Beim HF3 muss lediglich der Controller getauscht werden.
Beim HF 1&2 muss der Controller getauscht, einige Leiterzüge durchtrennt und neu verbunden sowie Latch und Eprom entfernt werden.
Im Prinzip werden HF1-3 dadurch zu einem nahezu vollwertigen HF4 gemacht und auch so von der Software behandelt.
Eine Dokumentation zum Umbau ist vorhanden, leider sind die Controller bzw. die Firmwares nicht mehr verfügbar.
Das HF1 ist die erste kommerziell erhältliche Version des Konverters.
Als Mikrocontroller kommt ein 80c31 mit 11,0592 MHz Takt zum Einsatz.
Die Firmware steckt in einem 27c64 Eprom (8kb).
Es gibt mindestens eine Firmware Version vom 11.01.94.
Auf der Platine sind einige Bauelemente unbestückt.
Leider sind weder Dokumentation noch Schaltungsunterlagen vorhanden.
Das HF2 scheint identisch zum HF1 zu sein. Sowohl Analog als auch Digitalteil sind unverändert, lediglich die Platinenabmessungen sind anders.
Die unbestückten Teile wie sie noch im HF1 vorhanden waren, sind aus dem Layout entfernt worden.
Von der Firmware existieren mindestens drei Versionen, vom 07.03.94, 01.12.94 und 15.12.94.
Im Binärfile der Firmware des HF2 ist ein Copyright Hinweis hinterlegt.
Dieses Programm darf nur zur rein privaten Nutzung kopiert und verwendet werden ! Jegliche kommerzielle Nutzung ist ausschliesslich der Fa. HARI, 63500 Seligenstadt vorbehalten ! Copyright by DF5FJ, Bernhard Thiem, 63500 Seligenstadt
Die Bedienungsanleitung mit Schaltplan, Firmware und das Layout sind vorhanden.
Das HF2 wurde von vielen Funkamateuren komplett selbst gebaut inklusive Platinenherstellung.
Ein sehr Umfangreicher Artikel inklusive Schaltplan und Layout ist in der CQ-DL 06/94 erschienen (S.386). Danke an DL6HAH für den Hinweis.
Layout, Firmware und Schaltplan sind auch HIER zu finden (Modem und analoger Telefonanschluss wird benötigt).
Das HF3 ist eine überarbeitete Version des HF2, es wurde ab 1995 vertrieben.
Der Analogteil wurde überarbeitet, TC4S66F (SMD) und MAX292 wurden wegoptimert und sind durch eine 4016 / TL064 Kombination ersetzt worden.
Auf der Platine ist alles für einen MAX234 (RS232 Wandler) vorbereitet allerdings unbestückt.
Im Digitalteil arbeitet jetzt ein AT89c51 bzw. I87c51.
Die Firmware ist in den Mikrocontroller gewandert, wodurch auf Latch und Eprom verzichtet werden konnte.
Hierdurch wurde mehr Platz auf der Platine frei und auch einige PortPins am Mikrocontroller.
Diese wurden genutzt um die Betriebsart mittels LED anzuzeigen.
Der Mikrocontroller ist mit 11,0592 MHz getaktet.
Es gibt mindestens eine Firmware (KW 12/95).
Ein Schaltplan ist vorhanden, Layout, Firmware und Dokumentation leider nicht.
Das HF4 ist die letzte Version des Konverters.
Der Analogteil wurde teilweise überarbeitet und um eine PLL erweitert, was die Empfangsergebnisse verbessern soll.
Als Mikrocontroller kommt ein AT89C52 mit 22,1184 MHz Takt zum Einsatz.
Es gibt mindestens eine Firmware.
Auf der Platine ist alles für einen MAX234 (RS232 Wandler) vorbereitet allerdings unbestückt.
Im Schaltplan und der Bedienungsanleitung sind hierzu keine Informationen enthalten.
Schaltplan und Bedienungsanleitung sind auf dieser Seite zu finden.
Ein sehr umfangreicher Artikel inklusive Schaltplan ist in der CQ-DL 09/98 erschienen (S.693).
Scheinbar waren die HF ürsprünglich nicht für die Zusammenarbeit mit Hamcomm3 für RTTY gedacht.
Allerdings lassen sich alle vier Versionen recht einfach modifizieren.
In den Unterlagen wird auch darauf hingewiesen.
Im Harifax arbeitet im Analogteil ein klassisches Komparator- / Simpelmodem, dessen Signale vom µC weiter verarbeitet werden.
Das Ausgangssignal des Modems wird direkt dem RS232 Anschluss zugeführt.
Hierzu wird der Anodenanschluss der Diode D4 (1N4448) mit dem DCD Signal der Seriellen Schnittstelle verbunden.