Das MMI, Version 2.1 wurde 1994 von der Fa. M. Hell Datentechnik entwickelt und vertrieben.
Einige Geräte sind auch unter dem zusätzlichen Label C-Data im Handel gelandet.
Das Rufzeichen des, 2005 leider verstorbenen, Entwicklers M. Hell (DL8MBV) ist auf der Platine vermerkt.
Es ist ein sehr gutes Beispiel, wie weit Funkamateure und Ingenieure die Grenzen der PC Schnittstellen Spezifikation ausgereizt haben
und dennoch ist es bisher das Interface mit dem größten Funktionsumfang.
Jedes MMI hat eine zum Teil handgeschriebene Seriennummer, die sich sowohl auf der Platine als auch auf dem Gehäuse befindet.
Die höchste bisher aufgetauchte Seriennummer ist die 6439.
Das MMI kommt ohne Mikrocontroller aus, die Dekodierung erfolgt vereinfacht gesagt, über einen A/D Wandler der an den Adressleitungen A0…A7 eines Eproms sitzt.
Das Eprom ist der eigentliche Dekoder.
Im Eprom sind die Bitmuster der Signale abgelegt und diese werden direkt auf die RS232 Schnittstelle geleitet.
Die unterschiedlichen Betriebsarten werden durch Umschaltung der höheren Eprom Bänke A8…A12 ausgewählt.
Ähnlich funktioniert auch ein G3RUH Modem für FSK Packet Radio.
Es hat sich also jemand mal die Mühe gemacht und alle Bitmuster für die Betriebsarten aufgezeichnet und im Eprom abgelegt.
Leider hat sich auch jemand die Mühe gemacht, die Schaltkreise im MMI abzuschleifen und so unkenntlich zu machen.
Die IC Liste konnte jedoch inzwischen rekonstruiert werden (s.u.)
Vereinzelt gibt es auch Geräte mit ungeschliffenen ICs, meist mit niedrigen Seriennummern.
Für das MMI gibt es mindestens zwei „Firmwares“ bzw. Eprom Inhalte.
Um die Betriebsart einzustellen wird dem MMI per RS232 ein Steuerbefehl übertragen, womit die Eprom Bank ausgewählt wird.
Hier ist das eigentliche Problem. Um diesen Steuerbefehl zu senden wird eine Software benötigt (mmicontr.exe) die den Befehl an das MMI überträgt.
Dieses Steuerungsprogramm ist bisher leider verschollen.
In der Anleitung sind die Steuerbefehle beschrieben, da diese neun Bit lang sind, kommt eine Übertragung der Befehle mit einem Terminal nicht in Frage, da dieses nur acht Bits senden kann.
Man könnte mit dem Parirätsbit experimentieren und versuchen die Steuerbefehle „nachzubauen“.
Das MMI scheint die neun Bit intern in einem Schieberegister zu speichern das am Eprom die Adressen A8 bis A12 bedient.
Genauere Aussagen können erst nach Aufnahme der Schaltung gemacht werden. Vielleicht findet sich irgendwo ein Schaltplan an.
Als Dekodiersoftware kommen JVFax für SSTV, APT und FAX, Zorns Lemma (DOS) für Fax und RTTY und PC-COM für Packet Radio infrage.
JVFax sollte in der Version 7.1 genutzt werden, die Version 7.0 hatte einen Fehler der das Programm bei der Nutzung des MMI abstürzen ließ.
Auf dieser Internetseite sind viele Informationen zum MMI zusammen getragen, inklusive Schaltkreisliste, ROM Inhalt und Bedienungsanleitung.
HIER liegt die Bedienungsanleitung in aufgearbeiteter Form.
Leider existiert keine Schaltplan.